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Material für den Treppenbau und Gestaltungsmöglichkeiten

Der Auswahl des Materials für den Treppenbau sind kaum Grenzen gesetzt. Frühe Treppenbauer setzten dabei auf Materialien wie Holz, Beton und Stein. Holz ist dabei bis heute eines der gängigsten und beliebtesten Baustoffe für Innentreppen, aufgrund seiner Materialwärme und da es zu einem wohnlichen Ambiente beiträgt. Wir stellen Ihnen sämtliche infrage kommenden Materialien für den Treppenbau vor und erläutern Ihnen die technischen Eigenschaften hinsichtlich Tragfähigkeit, usw. Außerdem geben wir Ihnen Gestaltungstipps und zeigen Ihnen Nutzungsmöglichkeiten für den Raum unterhalb einer Treppe auf.

Die Materialauswahl

Holz

Das klassische Material für Treppen ist Holz, welches jahrhundertelang in mühevoller Handarbeit von Tischlern verwendet wurde, um Treppen herzustellen. Für die Stufen wird damals, wie heute vorzugsweise Hartholz benutzt, wie z.B. Eiche, Esche oder Buche. Wohingegen für die Wangen neben den zuvor genannten Holzsorten, auch etwas elastischeres Holz, wie Lärche, Kiefer und Tanne verwendet wird.

Mit den heutigen computergesteuerten Bearbeitungsmaschinen eröffnen sich zudem fast unbegrenzte Gestaltungs- und Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Materialien. Einzige Einschränkung stellt der Brandschutz dar, der besagt, dass Holztreppen nur in Gebäuden mit maximal zwei Wohneinheiten eingebaut werden dürfen.

Holztreppe

(Holztreppe: Copyright Envato Elements)

Glastreppe

(Mattierte Trittstufen einer Glastreppe: Copyright Envato Elements)

Glas

Zunächst sind Glastreppen besonders teuer. Jedoch werden sie gerne als Stilelement für repräsentative Zwecke genutzt. Oftmals werden die Trittstufen mattiert, gefärbt, geätzt oder bedruckt, um dazu beizutragen, dass keine Höhenangst oder Trittunsicherheit beim Begehen der Treppe entsteht. Zudem muss die Oberfläche auch so bearbeitet sein, dass sie rutschhemmend ist. Dies erreicht man über einen gewissen Grad des Anrauens oder durch die Beschichtung der Trittstufen. Diesbezüglich gibt es Vorgaben aus dem Baurecht (Rutschsicherheit gemäß DIN 51097 Prüfung von Bodenbelägen) zu befolgen. Darüber hinaus wird für begehbares Glas sogenanntes Verbundglas verwendet, welches aus mindestens drei Lagen Glas besteht. Damit die oberste Schicht schlagfest ist, wird oftmals Einscheiben-Sicherheitsglas ESG benutzt.

Stahl

Sehr beliebt im modernen Treppenbau sind Stahltreppen, da sie in ihrer Konstruktion sehr grazil und schlicht sind. Sie sind Sinnbild für das weitaus beliebte Wohndesign “Industrial Style”, bei dem Bauelemente wie aus einer Industriehalle wirken. Für die tragenden Bauteile wird genormter Baustahl und eher selten Aluminium oder Edelstahl verwendet, die alle drei in Kombination mit Stufen aus Holz oder Glas sehr elegant wirken.

Spindeltreppe

(Spindeltreppe aus Stahl: Copyright Envato Elements)

Stahlbetontreppe

(Stahlbetontreppe: Copyright Envato Elements)

Stahlbeton

Schon die Römer wussten den Baustoff Beton zu schätzen. Jedoch ist aus gestalterischem Blickwinkel festzuhalten, dass Stahlbetontreppen anders als Stahltreppen wesentlich massiver sind, dafür aber minimalistisch wirken. Um einen guten Schallschutz zu gewährleisten, ist ein guter Trittschallschutz mittels Styroporeinlagen oder Neoprenauflager unabdingbar.

Das Material Stahlbeton ist besonders aufgrund seiner guten Brandschutzeigenschaften für den Innenbereich gefragt, aber auch im Außenbereich für Keller- oder Gartentreppen geeignet. Die Feuerwiderstandsklasse F 30 von Beton (F 30 bedeutet, die Betonkonstruktion hält eine Feuereinwirkung von mindestens 30 Minuten stand) ist bereits durch die mineralische Zusammensetzung aus Zement, Wasser und den Zuschlagstoffen erfüllt und kann durch zusätzliche Maßnahmen wie Schutzanstrichen oder Verkleidungen noch weiter erhöht werden.

Kunststoff

Auch bei Kunststofftreppen gibt es etliche Gestaltungsvarianten hinsichtlich Form und Farbe. Sie tragen daher wesentlich dazu bei, einen Raum gestalterisch aufzuwerten. Um die notwendige Tragfähigkeit zu erreichen, wird hauptsächlich glasfaserverstärktes Kunststoff (GFK) eingesetzt, was aber wiederum auf den Preis niederschlägt. Um zu hohen Kosten zu vermeiden, wird seit jeher Kunststoff für die Trittstufen verwendet und die tragende Konstruktion wird aus Stahl oder Holz hergestellt.

Steintreppe

(Steintreppe: Copyright Envato Elements)

Ziegelsteintreppe

(Treppe aus Ziegelsteinen: Copyright Envato Elements)

Stein

Auch im Steinmetzhandwerk wurden seit jeher Treppen für Innen- und Außenbereiche hergestellt. Gängigste Natursteine dafür sind Sandstein, Granit, Schiefer oder Marmor - hochwertige, aber recht kostspielige Materialien, die zudem schwer und massiv anmuten. Bei der Verwendung dieser Natursteine gibt es Anforderungen hinsichtlich Bruchwiderstand, welche mithilfe einer Mindestdicke von i.d.R. 40 mm erreicht wird. Auch hier muss die Oberfläche der Trittstufen durch absäuern, abschleifen oder sandstrahlen angeraut werden, um die notwendige Rutschsicherheit zu erreichen.

Eine weitere Variante sind mit genormten Bausteinen gemauerte Treppen, wie z.B. mit Ziegelsteinen. Auch diese wirken generell eher kompakt und kommen häufiger im Außenbereich vor. Im Innenbereich muten solche Treppen recht rustikal an, verleihen dem Raum aber auch eine gewisse Wärme durch ihre Farben.

Gestaltungsmöglichkeiten

Neben den unzähligen Gestaltungsmöglichkeiten mithilfe der Materialwahl für den Treppenbau gibt es noch weitere Optionen. Besonders für Innentreppen besteht oftmals die Frage: Was mache ich mit dem Raum unterhalb der Treppe? Wie kann ich die Treppe sinnvoll in mein Interior einbinden? Wir haben Ihnen ein paar Nutzungstipps zusammengestellt:

Tipp Nr. 1: Als Abstellraum nutzen

Ob man nun Kinder hat, Briefmarken oder Schuhe sammelt – Stauraum ist gefragt und oftmals Mangelware in Wohnungen. Insbesondere wenn Treppen in Dielen oder eigenen Treppenhäusern, aber auch wenn eine Treppe in einem Wohnraum untergebracht wurde, lässt sich der Raum unter den Trittstufen leicht abtrennen. Dazu kann man mit Werkstoffplatten, Rigips oder Holzvertäfelung arbeiten, die auf eine Unterkonstruktion angebracht werden. Dort, wo unter der Treppe Stehhöhe vorhanden ist, sollte eine kleine Tür eingeplant werden. Die Wandgestaltung des Abstellraums kann beliebig erfolgen, z.B. mit einem farblichen Anstrich, mit Tapete oder Strukturputz.

Raum unter der Treppe

(Abgeschlossener Raum unter der Treppe: Copyright iStock)

Regalecke unter einer Treppe

(Lese-, Regalecke unter der Treppe: Copyright Envato Elements)

Tipp Nr. 2: Als Wohnraum nutzen

Statt die Fläche unter einer Treppe mit einer Wand abzutrennen, kann man diese auch hervorragend als Wohnraum nutzen und somit den Wohnraum erweitern. Besonders bei Innentreppen, die in einem Raum eingegliedert sind, lassen sich verschiedene Nutzungsoptionen unterhalb der Treppe realisieren. Es können beispielsweise ganz platzsparend komplette Küchenzeilen dort eingebaut werden, ein clever eingerichteter Arbeitsplatz, aber auch gemütliche Leseecken oder Höhlen.

Küchenzeile unter einer Treppe

(Küchenzeile unter der Treppe: Copyright Photo by Laurence Katz on Unsplash)

Leseecke unter der Treppe

(Leseecke unter der Treppe: Copyright iStock)

Tipp Nr. 3: Ein Stufenregale einbauen

Sehr effektiv ist die Nutzung der Fläche unterhalb einer Treppe, wenn man passgenaue Einbauschränke oder auch Stufenregale einplant. Nicht nur kann man hervorragend die verschiedenen Höhen der Trittstufen mit Schubladen und Auszügen versehen, auch offene oder geschlossene Regalböden sind denkbar und tragen zur Raumgestaltung bei. Auch hier kann man mit Vollholz oder Werkstoffplatten für die Frontseiten arbeiten, wobei es ratsam ist bei größeren Projekten mit einem Tischler zusammenzuarbeiten. Andernfalls gibt es bereits auch Anbieter mit modular zusammenstellbaren Möbeln, die entsprechend des Platzangebots individuell zusammengestellt werden können.

Stufenregal unter einer Treppe

(Modulares Stufenregal unter einer Treppe: Copyright Photo by Pickawood on Unsplash)

Sind Sie inspiriert durch die Fülle an Material für den Treppenbau? Haben Sie eine einzigartige Idee zur Nutzung der Fläche unterhalb Ihrer Treppe? Gerne beraten wir Sie bei weiterführenden Fragen rund um das Thema.

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Autor

Nathalie Pfeiffer

Fachjournalistin und Bauingenieurin

Dieser Artikel hat die Nummer:

F008