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Brush-up für die Immobilie – alles rund um Renovierungskosten

Renovierungskosten eines Wohnraumes

Sie wohnen bereits seit Jahren in Ihrem Haus bzw. in Ihrer Wohnung und denken jetzt über eine Renovierung nach? Sie haben eine ältere Immobilie gekauft, die sanierungs-, modernisierungs- und/oder renovierungsbedürftig ist? Je nach Umfang der auszuführenden Arbeiten könnten die Renovierungskosten ganz schnell in die Tausende gehen. Nachfolgend haben wir eine Reihe von Informationen zusammengetragen, die Sie dabei unterstützen können, die geplanten Maßnahmen gut umzusetzen – von der Definition der unterschiedlichen Begriffe über eine Aufstellung für Renovierungskosten bis hin zu Finanzierungsmöglichkeiten.

Definition von Renovierung, Modernisierung und Sanierung

Bevor Sie überhaupt an mögliche Renovierungskosten und deren Finanzierung denken, möchten wir erst einmal Licht in das Dunkel des Begriffe-Dschungels bringen. Oftmals werden Renovierung, Modernisierung und Sanierung synonym verwendet. Dabei gibt es teilweise gravierende Unterschiede in der Bedeutung.

Renovierung

Bei einer Renovierung werden in der Regel Gebrauchsspuren und kleinere Mängel in einem Haus oder einer Wohnung beseitigt – d.h. es handelt sich meistens um Maßnahmen, die der optischen Verbesserung dienen. Sie sind oftmals vielleicht nicht zwingend notwendig, aber führen zu einer höheren Wohnqualität. Häufig werden kleinere Renovierungsmaßnahmen von den Eigentümer:innen (und manchmal auch von den Mieter:innen) selbst erledigt – u.a. auch um die Renovierungskosten gering zu halten.

Zu den klassischen Renovierungsarbeiten zählen beispielsweise:

  • Tapezieren
  • Wände streichen
  • Bodenbeläge erneuern oder ändern (von Teppich zu Laminat etc.)
  • Hausfassade neu streichen

Sanierung

Bei Sanierungsmaßnahmen geht meistens darum, einen oder mehrere ernsthafte, konstruktive und/oder bautechnische Mängel in einer Wohnung und einem Haus zu beseitigen. Sie beheben also einen Schaden und stellen durch die Sanierung den ursprünglich (hoffentlich guten) Zustand der Immobilie wieder her. Abhängig vom Umfang der Maßnahmen sollten Sie damit rechnen, dass Sie Fachleute benötigen, um die Arbeiten durchführen zu lassen. Rechnen Sie außerdem mit höheren bis hohen Renovierungskosten.

Zu den klassischen Sanierungsarbeiten zählen beispielsweise:

  • Reparatur des Daches (oder sogar neues Dach)
  • Schimmelbeseitigung
  • Defekte Heizung austauschen
  • Defekte oder undichte Fenster austauschen

Modernisierung

Auch bei der Modernisierung einer Immobilie können die Renovierungskosten rasch ausufern. Denn mit solchen Maßnahmen bringen Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung auf den neuesten (bautechnischen) Stand. Eine komplett modernisierte Immobilie erhört nicht nur den Wohnkomfort, sondern auch deren Wert. So können Sie bei beim Verkauf oder bei der Vermietung auch durchaus mit höheren Preisen rechnen.

Gut zu wissen: Es gibt auch Modernisierungsmaßnahmen, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Dazu zählen beispielsweise Brandschutzmaßnahmen, die je nach Bundesland unterschiedlich geregelt werden. Welche Mindestansprüche in Ihrer Region gelten, können Sie in der für Sie gültigen Bauordnung nachlesen.

Zu den klassischen Modernisierungsmaßnahmen zählen beispielsweise:

  • Dämmung von Dach und/oder Außenwänden
  • Austausch intakter Fenster gegen Isolierglasfenster
  • Einbau einer modernen Heizungsanlage

Aufstellung Renovierungskosten

Wenn es nur um den Neuanstrich des Kinderzimmers geht, werden Sie vermutlich weder einen Bankkredit benötigen noch entsprechende Handwerker:innen zur Unterstützung anfragen. Geht es jedoch um umfassende Renovierungs-, Sanierungs- und/oder Renovierungssmaßnehmen benötigen Sie in der Regel eine Finanzierung, um die Renovierungskosten bezahlen zu können. Planen Sie daher Ihre Maßnahmen in Ruhe und machen Sie eine möglichst genau Aufstellung Ihrer Renovierungskosten. Eine solche benötigen Sie für die Finanzierungsanfrage.

Viele Kreditinstitute bieten Ihren Kunden und Kundinnen entsprechende Formulare an. Sollte dies bei Ihnen nicht der Fall sein, können Sie sich ein solches Beispiel-Formular gerne bei uns herunterladen. Bitte beachten Sie, dass wir keine Bestätigung der Renovierungskosten anbieten. Das Formular dient lediglich als Beispiel-Formular, um Ihnen bei der Aufstellung der Renovierungskosten zu helfen.

Die Aufstellung Ihrer Modernisierungs- sowie Renovierungsmaßnahmen mit den Renovierungskosten sollte immer folgende Punkte beinhalten:

Maßnahmen

Hier werden alle geplanten Maßnahmen zur Renovierung und Modernisierung aufgelistet. Unterscheiden Sie dabei bitte in Renovierungsmaßnahmen, die nicht wertsteigernd sind (beispielsweise Tapezier- und Malerarbeiten, Bodenbeläge, Einbauküche etc.) und wertsteigernde Modernisierungen (beispielsweise Heizungsaustausch, Wärmedämmung, Bäder und WCs etc.)

Zeitpunkt der Durchführung

Geben Sie in dieser Rubrik den Zeitraum an, in dem Sie die Umsetzung der Maßnahme planen.

Gesamtkosten I Materialkosten I Lohnkosten I Eigenleistungen

In den folgenden vier Spalten werden die Kosten pro Maßnahme aufgelistet – von den Gesamtkosten für eine Maßnahme über die jeweiligen Material- und Lohnkosten bis hin zu den Eigenleistungen. Am Ende haben Sie eine gute Übersicht, wie hoch voraussichtlich die Renovierungskosten sein werden, die Sie finanzieren müssen.

Finanzierungsmöglichkeiten für Modernisierungs- und Renovierungskosten

Wenn Sie Ihre Eigentumswohnung oder Ihr Einfamilienhaus renovieren und modernisieren wollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Renovierungskosten zu finanzieren. Dazu zählen neben einem zweckgebundenen Modernisierungskredit auch ein Immobilienkredit, ein Privatkredit oder ein Bausparvertrag. Darüber hinaus können Sie – abhängig von der geplanten Maßnahme – auch Fördermittel beantragen. Darauf gehen wir später separat ein.

Modernisierungskredit

Viele Kreditinstitute sowie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewähren einen Modernisierungskredit, ohne dass dieser im Grundbuch eingetragen wird. Dabei handelt es sich um einen zweckgebundenen Kredit, der im Vergleich zu einem „normalen“ Konsumentenkredit zinsgünstiger ist. In der Regel werden dabei Kredite zwischen 3.000 und maximal 50.000 Euro vergeben. Informieren Sie sich vorab bei Ihrer Bank, denn es gibt auch Kreditinstitute, die einen Modernisierungskredit nur bis 30.000 Euro vergeben, ohne dass er im Grundbuch eingetragen wird.

Gut zu wissen: Einen Modernisierungskredit der KfW können Sie nicht direkt bei der Förderbank beantragen, sondern nur über Ihre Hausbank bzw. Ihren Finanzierer vor Ort.

Immobilienkredit

Ein Immobilienkredit zur Finanzierung der Renovierungskosten kann insbesondere bei großen und umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen geeignet sein. Der vereinbarte Betrag wird Ihnen direkt ausgezahlt. Die Rückzahlung erfolgt in monatlichen Raten über die gesamte Zinsbindung hinweg. Wenn Sie sich für eine solche Finanzierung entscheiden, können Sie zeitnah mit den geplanten Arbeiten beginnen und wissen ganz genau, was Sie wann und wie lange zu zahlen haben. Da ein solcher Immobilienkredit in der Regel über eine Grundschuld auf Ihre Immobilie abgesichert wird, die ins Grundbuch eingetragen werden muss, sollten Sie sich gut überlegen, ob sich der Aufwand und die daraus erwachsenden Konsequenzen für Ihr Projekt lohnen.

Konsumenten- bzw. Privatkredit

Geht es bei Ihnen um eher kleinere und überschaubare Renovierungs- und Modernisierungsprojekte eignet sich unter Umständen auch ein ganz normaler Privatkredit bei Ihrer Hausbank, um die entsprechenden Renovierungskosten begleichen zu können. Ein solcher Kredit wird oft schnell sowie unkompliziert gewährt und eignet sich beispielsweise, wenn Sie eine neue Küche einbauen möchten. Allerdings sind hier die Zinsen in der Regel etwas höher als beim vorgenannten Immobilienkredit.

Bausparvertrag

Eine weitere Möglichkeit zur Finanzierung Ihrer Renovierungskosten ist der gute alte Bausparvertrag. So können Sie langfristig ein Bausparguthaben aufbauen, dass Sie für in der Zukunft geplante Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen verwenden. Erkundigen Sie sich außerdem, welche Zuschüsse es eventuell vom Staat (Arbeitnehmersparzulage) und vom Arbeitgeber/ von der Arbeitgeberin (vermögenswirksame Leistungen) gibt. Da ein Bausparvertrag langfristig angelegt ist, eignet er sich nur für Maßnahmen, die in der Zukunft liegen.

Gut zu wissen: Verlassen Sie sich nicht nur auf die Angebote Ihrer Hausbank, um die Renovierungskosten zu finanzieren, sondern vergleichen Sie Angebote unterschiedlicher Kreditinstitute. Insbesondere die Landesbanken bieten oftmals Konditionen mit günstigen Zinsen an.

Mögliche Förderungen bei der Finanzierung

Je nachdem, welche Modernisierungsmaßnahmen Sie für Ihre Immobilie planen, können Sie unter Umständen bei der der KfW entsprechende Fördermittel beantragen, die Ihnen bei der Deckung Ihrer Renovierungskosten helfen:

  • Energetische Sanierung, erneuerbare Energien, Zuschuss für innovative Energiegewinnung
  • Altersgerechter Umbau
  • Umbau zum barrierefreien Wohnen
  • Einbruchschutz

Inwieweit erkennen Kreditinstitute Eigenleistung bei der Vergabe von Modernisierungskrediten an?

Bis zu einem gewissen Grad akzeptieren Banken Eigenleistung als Eigenkapital bei einem Modernisierungskredit, mit dem Sie Ihre Renovierungskosten finanzieren wollen. Eigenleistungen sind das, was Sie selbst und andere private Helfer:innen leisten, um die Kosten beim Handwerkerlohn zu reduzieren. Allerdings werden diese Einsparungen häufig überschätzt und mögliche negative Auswirkungen erst gar nicht berücksichtigt (so haben Sie beispielsweise keine Gewährleistungsansprüche auf Arbeiten, die Sie selber durchgeführt haben).

Wollen Sie Eigenleistung als Eigenkapital geltend machen, wird das von jedem Kreditinstitut genau überprüft. Als ungefähren Richtwert können Sie davon ausgehen, dass die meisten Banken die Einsparungen maximal bis zu einem Wert von10 bis 15 Prozent als Eigenkapitalersatz ansetzen.

Wenn Sie diesen Schritt gehen wollen, ist es wichtig, dass Sie für die Bank eine genaue Aufstellung Ihrer geplanten Eigenleistungen erstellen.

Inhalte einer Aufstellung für geplante Eigenleistungen:

  • Exakte Beschreibung der Eigenleistungen
  • Schlüssige Begründung, warum und wie Sie diese Eigenleistungen erbringen können
  • Berechnung der Planzahlen

3 Tipps, damit die Finanzierung problemlos funktioniert

Je besser Sie die Finanzierung Ihrer Renovierungskosten vorbereiten, umso schneller können Sie sich an Ihre geplanten Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in Ihrer Immobilie machen. Mit unseren 3 Tipps umschiffen Sie die eine oder andere Hürde problemlos:

  • Tipp #1: Kalkulieren Sie den Geldbedarf zur Deckung Ihrer Renovierungskosten realistisch. Holen Sie dazu die entsprechenden Angebote von Material, Handwerker:innen etc. ein
  • Tipp #2: Klären Sie mit Ihrem Kreditinstitut vorab, welche Unterlagen für die Finanzierungsanfrage benötigt werden und reichen Sie diese dann vollständig ein.
  • Tipp #3: Reden Sie sich das Thema „Eigenleistung als Eigenkapital“ nicht schön und überlegen Sie gut, was Sie wirklich leisten können und was nicht

Wir hoffen, wir konnten Sie ausführlich über Renovierungskosten, deren Finanzierung und passende Förderungen informieren. Gerne unterstützen wir Sie dabei, wenn es darum geht die passenden Grundrisse für Ihre Modernisierungsmaßnahmen umzusetzen. Sprechen Sie uns gerne an.

Gut zu wissen: Bei der Erstellung eines Kostenplans empfehlen wir Ihnen sich an planende oder handwerkliche Fachpersonen zu wenden, da wir diese Leistung nicht anbieten. Bitte beachten Sie auch, dass wir keine "fremden" Grundrisse - also solche, die wir nicht erstellt haben - mit einem Architektenstempel versehen können. Lediglich die von uns erstellten und von unseren Architekten/Architektinnen überprüften Grundrisse können einen Architektenstempel erhalten.

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Autor

Martina Züngel-Hein

Redakteurin

Dieser Artikel hat die Nummer:

P023